Jochberger Hummeln

Eine Laune der Natur?

Mutationen sind Veränderungen der Erbanlage durch äußere Einflüsse oder andere Faktoren. Um eine solche Mutation dürfte es sich bei der vor rund einhundertsiebzig Jahren erfolgten Veränderung der Erbanlagen bei Pinzgauer Rindern in Oberaurach bei Kitzbühel gehandelt haben. 

In einer Zeitungsmeldung des „Bothen“ im Raum Kitzbühel aus dem Jahr 1876 ist von einem Priester Namens Adolf Triendl überliefert: Die Existenz der so genannten „Jochberger Hummeln“ ist der Rettung eines genetisch bedingt hornlosen Pinzgauer Kalbes vor der Schlachtung zu verdanken. Die Bezeichnung „Jochberger Hummeln“ stammt von der Zugehörigkeit der Hallerwirtalm zur Gemeinde Jochberg, auf der Filzers Rinder heute noch in den Sommermonaten Ferien vom Stall machen und von der Tatsache, dass Hummeln keine Stacheln haben. 

Die Verbreitung dieser Tiere soll daran gescheitert sein, dass sie zum Einspannen weniger gut geeignet waren. Das Ochsenjoch, an denen die zum Ziehen notwendigen Seile und Riemen befestigt wurden, wurde nämlich an den Hörnen festgebunden. Dass die „Jochberger Hummeln“ dennoch überlebt haben, grenzt nahezu an ein Wunder und ist den Vorfahren der Familie Franz Filzer im Hallerwirt in Oberaurach, zu verdanken.

Wie Franz Filzer zu berichten weiß, haben seine Vorfahren keinem anderen Landwirt hornlose Tiere zur Zucht weiter verkauft. So kam es, dass die „Jochberger Hummeln“ bis vor einigen Jahren nur auf dem Betrieb Hallerwirt anzutreffen waren.